Keltengruppe Teutates

Metallarbeiten 

 

"...... gewinnen die Gallier große Schätze Goldes. Sie gebrauchen es zum Schmuck, nicht blos die Weiber, sondern auch die Männer. Sie tragen Bänder um die Handwurzel und den Arm, auch dicke Halsketten von lauterem Gold und große Fingerringe, sogar goldene Harnische."

Diodorus Siculus, 1. Jhd. v. Chr.

Zeitgleich mit den Kelten im 8. Jhd. v. Chr. taucht auch ein neues Metall in Europa auf und gibt dieser Zeit ihren Namen: Eisen. Ab jetzt wurden Waffen und Geräte für die Landwirtschaft und den Haushalt nicht mehr aus Bronze, sondern aus aus dem wesentlich stabileren Eisen hergestellt. Die Bronze ist nie ganz verschwunden, sie wurde weiterhin für Schmuck und und auch Helme verwendet. Früheste Eisenfunde in Hessen findet man im Grab des Keltenfürsten aus dem Frankfurter Stadtwald aus dem 7. Jhd. v. Chr. Sein Schwert war noch aus Bronze, aber er hatte schon eiserne Pferdetrensen und ein eisernes Hiebmesser mit Goldeinlagen auf dem Klingenrücken.

Metallarbeiten in der Hallstattzeit sind meist mit einfachen geometrischen Mustern wie Kreise oder Bänder verziert. Während des 5. Jhd. v. Chr. aber gab es einen Wandel. Durch den Handel und Einfluss der Ertrusker und Griechen übernahmen die Kelten die Ornamentik der importierten Ware, änderten sie aber nach ihrem Geschmack und entwickelten so den La-Téne-Stil. Pflanzenornamente wie Lotusknospe oder Laubranken und Menschengesichter sowie mit Zirkeln erschaffene Spiralmuster verzieren nun Gefäße, Schmuck oder Schwertscheiden. Sie bestehen aus Eisen, Bronze oder Gold. Die Dekorationen wurden gehämmert, geritzt oder von innen gepunzt, auch kommen Durchbrucharbeiten vor, die den andersfarbigen Untergrund zur Wirkung bringen. Einlagen von Koralle, Bernstein und rotem Email sorgen für Farbeffekte.

Bei diesen kunstvollen Metallarbeiten ist es nicht verwunderlich, dass der Schmied wegen seiner Kunstfertigkeit einen hohen gesellschaftlichen Status hatte. Der Fund eines Bronzespiegels aus Hochheim oder der Depotfund  aus Hofheim-Langehain  mit 28 bronzenen Schmuckscheiben 1) aus dem 4. Jhd. v. Chr. erzählen von dieser Kunst auch hier im Rhein-Main-Gebiet.

Diesen Beruf übt in unserer Gruppe «Catweals» aus. Er stellt Messer, Fibeln, Haushaltsgegenstände aus Eisen und auch Waffen her. Auch Bronzegegenstände gehören zu den Arbeiten.

 

Catweals bei der Arbeit

 

 

Messer aus Bronze

Messer aus Eisen

Rekonstruktion des Bronzespiegels aus Hocheim

 

 


1) Die Bronzescheiben sind bis Ende 2009 in der Taunus-Sparkasse in 65719 Hofheim-Langenhain ausgestellt.

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